EINLADUNG ZUR FACHTAGUNG AM 18.11.
Während wir uns im letzten Jahr mit der Anschlussfähigkeit extrem rechter Ideologie beschäftigt haben, fragen wir uns dieses Jahr anhand ausgewählter Beispiele, wie Wehrhaftigkeit während der NS-Zeit im Westerwald ausgesehen hat. Welche Schlüsse können wir daraus auf demokratische Wehrhaftigkeit heute ziehen?
Mit diesen Fragen möchten wir uns bei unserer dritten Fachtagung unter dem Titel „Ich bin aus’m Westerwald – Bezugspunkte demokratischer Wehrhaftigkeit“ beschäftigen. Diese findet in Zusammenarbeit mit der GEW (Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft) am 18.11.2023 ab 9:00 Uhr im Haus Felsenkeller in Altenkirchen statt.
Starten wird die Fachtagung mit einem Vortrag von Carsten Trojan zu den Zwangsarbeitern auf der Grube Friedrich-Wilhelm in Herdorf. Zu diesem Thema konnte der Referent erst kürzlich weitere Quellen erschließen.
Einen direkten Einblick in das Familienleben wehrhafter Personen zur NS-Zeit und die Auswirkungen auf deren Familienmitglieder wird uns Dr. Hermann Josef Roth geben, dessen Vater Heinrich Roth zu dieser Zeit Bürgermeister von Montabaur war. Roth schilderte bereits in dem Buch „…und mittendrin der Westerwald“ von Christof Kloft unter dem Kapitel „Sie haben Papa geholt“ Repressionen und Schikane des NS-Regimes gegenüber seinem Vater und den weitreichenden Auswirkungen für seine Familie.
Unter dem Titel „Widerstehen ist menschlich“ wird Uli Jungbluth an diesem Tag einen weiten Bogen schlagen. Neben grundlegenden Thesen zur Widerständigkeit als Teil des menschlichen Naturells geht Jungbluth, der als Experte für den Widerstand zur NS Zeit im Westerwald bekannt ist, in seinen Ausführungen über 1945 hinaus und schlägt damit die Brücke in die Nachkriegsgeschichte.
Zum Abschluss wird die Schriftstellerin Annegret Held aus ihrem Buch „Apollonia“ vorlesen. Da Zeitzeugen rar geworden sind, ist die literarische Verarbeitung der oral history ein wichtiger Bestandteil des Verstehens geworden.
Nach den Vorträgen wird es jeweils die Möglichkeit geben, mit den Referierenden ins Gespräch zu kommen und Fragen zu stellen. Auch wird es Pausenslots für den persönlichen Austausch geben. Für das leibliche Wohl ist in einer kleinen Mittagspause ebenfalls gesorgt.
Aufgrund begrenzter Plätze bitten wir um Voranmeldungen unter der folgenden Mailadresse:
Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.