Dieser Beitrag wurde auf Facebook gemeldet und von Facebook gelöscht. Darauf sind wir natürlich vorbereitet, es gibt ja genug Jammerlappen und Heulsusen.
Dieser Beitrag zeigt anschaulich den Unterschied zwischen öffentlicher Selbstdarstellung der AfD Westerwald und der internen Kommunikation.
Am kommenden Sonntag wird der rheinland-pfälzische Landtag gewählt. Wir möchten die Gelegenheit nutzen allen Wahlberechtigt:innen noch einmal den Landtagskandidaten und Kreistagsmitglied, Jürgen Nugel von der AFD Westerwald vorzustellen. Nugel ist in der Vergangenheit bereits mehrfach als Sprachrohr des Kreisverbandes in Leserbriefen auffällig geworden. An einem dieser Leserbriefe [1] zeigen wir euch heute den Unterscheid zwischen dem, was die AfD WW, respektive Ihre Mitglieder, in der Öffentlichkeit sagen und dem, was sie besprechen, wenn sie unter sich sind.
Vor mehr als einem Jahr, am 4.1.2020, beschwerte sich Nugel öffentlich darüber, dass die Gedenkveranstaltung des ermordeten Nihat Yusufoglu genützt würde um "von einem 'Braunen Haus' in Hachenburg [zu fabulieren]". In weiteren Reden seien ausserdem rechtsextreme Strategien und Netzwerke der AfD Westerwald thematisiert worden. Der Landeslistenkandidat Nugel beklagt auf dieser Grundlage die "pauschale Herabwürdigung und Diskreditierung" der AfD.
So so. Pauschale Herabwürdigung und Diskreditierung also? Täter-Opfer-Umkehr ist wohl hier der passende Begriff.
Lasst uns zurück springen zum 29.12.2020, einem Tag nach dem jährlichen Gedenken an Nihat Yusufolgu und wenige Tage vor der Veröffentlichung des Leserbriefes. Während wir alle noch das Gedenken an Nihat verdauen, geht es in der WhatsApp Gruppe "AfD Koordination Westerwald" schon rund [2].
Explizite Todeswünsche ("sollen verenden"), angedeutete verbotene Parolen ("Rotfront v...."), Beledigungen ("linke Pack", "die Schweine") und Entmenschlichungen ("Rattengesindel", "hilfloser Müll"). Wenn es das ist, was Jürgen Nugel als "Respekt vor dem politischen Gegner" versteht, graut es uns vor dem was "Schäfer" mit "Abwehrstellung" meinen könnte.
Ironie zur Seite. Wir alle wissen seit langem dass es in der AfD üblich ist, sich um die Wahrheit herum zu winden, zu lügen und zu heucheln wie und wo es Ihnen genehm ist. Aber hier geht es um mehr. Jürgen Nugel, in seiner Funktion als Fraktionsvorsitzender im Kreistag, spielt der Öffentlichkeit eine Harmlosigkeit der AfD vor, während seine Kameraden sich in Kleinkriegsfantasien und Herabwürdigungen ergehen. Dafür gibt es ein Wort: Verharmlosungsstrategie.
DAS sollten sich all diejenigen hinter die Ohren schreiben, die seit Tagen, Wochen, Monaten und Jahren damit hadern, sich deutlich und mit aller Kraft gegen die AfD zu positionieren.
Seid euch gewiss, sie machen vor niemandem halt. Ihr seid nicht sicher nur weil ihr euch ihnen nicht in den Weg stellt und immer wieder klein bei gebt. Wenn sie euch erzählen wie sehr sie euch respektieren, könnten sie im nächsten Moment schon planen sich zu bewaffnen.
Jede:r kann zu ihrer Zielscheibe werden.
HINWEIS: Für alle die es nicht wissen, bei den abgebildeten Chatprotokollen handelt es sich um WhatsApp Chats. Die Telefonnummern wurden anonymisiert. Bei den Namen die anstelle einer Telefonnummer stehen, handelt es sich um Kontaktnamen, Bezeichnungen in "~ " hinter der jeweiligen Nummer, sind selbstgewählte Pseudonyme der User.
Die Originale mit ungeschwärzten Nummern liegen uns natürlich vor. Sollte der Anwalt wieder auf der Kurzwahl liegen, freuen wir uns schon jetzt darauf gemeinsam vor Gericht nachzuvollziehen wer sich hinter den Nummern verbirgt.